10. Der Tempel der magischen drei
Tails sauste durch verschiedene Tunnel.
Er hatte seine orange Skibrille auf, und sah ein fahles Licht am Ende des Tunnels.
»Mmm, was ist da hinten?« dachte Tails und steigerte sein Tempo.
Er hatte sein Hoverboard bisher noch keinmal auf volle Geschwindigkeit gebracht, und dachte sich, dass nun der richtige Moment dafür sei.
Tails machte sich klein, und verlagerte sein Schwerpunkt von vorne in die Mitte des Hoverboards. – Tatsächlich, durch die Gewichtsverlagerung wurde er umgehend schneller.
Seine modifizierte Skibrille hatte ein Holomonitor integriert, und auf diesem konnte er verschiedene Informationen ablesen.
Die Geschwindigkeit des Hoverboards – den Windwiderstand – die G-Kräfte, und noch vielmehr.
Tails war überrascht, wie schnell er war, und steigerte immer wieder seine Geschwindigkeit.
Tails war in einem Geschwindigkeitsrausch, und realisierte nicht, dass der Tunnel plötzlich aufhörte.
Er flog samt seines Hoverboard durch die Höhle, in die der Tunnel mündete.
Vor Angst, gegen eine der Eissäulen zu klatschen, versuchte er mit seinem Hoverboard in der Luft eine Kurve zu gleiten. – Es funktionierte, und Tails schmunzelte.
Sein Tempo war immer noch teuflisch, und so stellte er sich auf Hoverboard so hin, dass es Hinten schwerer war, als Vorne.
Er wurde langsamer, und hinter ihm konnte man sehen, wie die winzigen Turbinen seines Hoverboard die Luft verwirbelten.
Tails gleitete in einem Korkenzieher zum Boden der Höhle, und stieg von seinem Hoverboard ab.
Tails schaute sich um.
»Das muss tausende von Jahre her sein, als hier jemand war?« sagte Tails leise.
»Mein Medaillon«, dachte Tails. »Jemand muss das Tor aktiviert haben!«
Tails Befürchtungen sollten sich bestätigen.
Er sprang wieder auf sein Hoverboard, und brachte es auf Geschwindigkeit.
Tails sauste durch verschiedene Tunnel, ohne zu wissen wo er hin musste. – Er ließ sich nur von seinem Gefühl leiten.
Er bretterte durch einen Tunnel, und sah schließlich an dessen Ende eine Lichtquelle.
Ohne zu überlegen jagte er auf diese Lichtquelle zu.
Er wurde schneller und schneller, und bevor er stoppen konnte, fiel er in eine unvorstellbar tiefe Schlucht.
»
S-O-O-N-I-C!« schrie er im Fall.
Sonic konnte ihn nicht hören, aber dafür hörte ihn jemand anders.
Maja war gerade von ihrem nächtlichen Flug über den Nordpol zurückgekommen.
Sie setzte gerade auf dem staubigen Boden der
Drachenhöhle auf, als sie diesen Schrei hörte.
Ohne zu zögern, hob sie sich wieder in die Luft, wobei sie eine gewaltige Staubwolke bildete.
Als Maja aus der Staubwolke herausflog, spuckte sie bläuliches Drachenfeuer.
Die Drachin flog so schnell sie konnte, in die Richtung, aus der der Schrei gekommen war.
Sie flog durch einen Tunnel, der nach einigen Kilometern in den Tunnel mündete, den Tails genommen hatte. Als Maja die Höhle erreichte, blickte sie in die Schlucht und sah eine orange Gestallt, die in wenigen Augenblicken auf den Boden der Schlucht aufschlug.
Sie konzentrierte sich auf die Gestallt, und in der nächsten Sekunde befand Maja sich auf dem Boden der Schlucht mit einem kleinen orangefarbenen Fuchs auf ihrem Rücken.
Maja brachte Tails aus der Schlucht, und als sie sich auf einem Vorsprung zusammen gerollt hatte, kletterte Tails von ihr herunter.
Er berührte ihre roten Schuppen, und sah sie verwirrt an.
»Du bist eine echte
Drachin!« sagte Tails.
Maja lächelte, und sagte: »Ja, ich bin eine! Woher weißt du, dass ich eine
Drachin bin?«
»Du bist vor ungefähr einer Stunde draußen gewesen, nicht wahr?«
»Ja, das ist richtig!« antwortete Maja.
»Ich und ein Freund sind hier, und wollen Sonic helfen! – Du bist an uns vorbei geflogen – na ja, wir haben uns ziemlich erschrocken, denn mit anderen Sachen außer Eis und Schnee, haben wir nicht gerechnet!« begann Tails. »Und ich sehe das du ein weiblicher Drache bist, denn dort, wo eigentlich Hörner sein sollten …« Tails zeigte auf ihren Kopf, »sind keine, und dass ist nur bei weiblichen – männliche Drachen haben Hörner!«
Maja war beeindruckt vom Wissen, welches Tails besaß.
Sie stand auf, und erblickte etwas Glänzendes um Tails Hals.
»Ich suche Sonic!« sagte Tails und hoffte, dass Maja ihm helfen konnte.
»Klettere auf mich, und ich bring dich zu ihm«, begann Maja. »Du besitzt den letzten der drei Schlüssel!«
Tails schaute auf seine Kette und dem Medaillon, und fragte:
»Was für einen der drei Schlüssel? Meinst du mein Medaillon?«
»Ja das meine ich!« sagte Maja, während Tails auf ihren Rücken kletterte.
»Ich bin so weit, Maja!« rief Tails.
Maja drehte ihren Kopf zu ihm, und nickte.
Die Drachin stieß sich elegant von dem Vorsprung ab, auf dem Tails und sie gelegen hatten.
Maja flog im Sturzflug auf den Boden zu.
Tails musste sich merkwürdigerweise nicht ansträngen, um nicht von Majas Rücken herunterzufallen.
Er öffnete den Mund, und fragte: »Also stimmen die alten Geschichten über eure magischen Kräfte und Fähigkeiten?«
»Ja, so ist es!« antwortete Maja, während sie wie über Wolken springend durch Höhlen und Tunnel flog.
An Tails flog alles nur so vorbei, und er fand es zum Vorteil, dass er noch seine Skibrille aufhatte. Er versuchte einen Punkt zu finden auf den er schauen konnte, damit er einen Orientierungspunkt hatte. – Schließlich entschied er sich für Majas Kopf.
Maja schoss wie eine Gewehrkugel in eine riesige Höhle.
»
Die Halle der Drachen!« sagte Maja.
»Ich habe davon gehört, aber wie ist es möglich, dass sie hier auf der Erde ist?« fragte Tails.
»Als damals das Unglück auf Mobius geschehen ist, seid nicht nur ihr auf die Erde gekommen, sondern auch andere Sachen!« begann Maja. »Dieser gesamte Komplex war auf Mobius dort, wo sich auch dessen Nordpol befand.«
Jetzt verstand Tails so einiges, und Maja spürte, dass Tails begann nachzudenken.
»Also war es das
Schicksal, dass Sonic, Knuckles und mich in den Besitz dieser Gegenstände gebracht hat?« fragte Tails.
Maja kreiste über den Vorplatz zu dem Tempel, dessen Zugang nur gewährt wurde, wenn man drei bestimmte Gegenstände besaß.
Sonic und Knuckles sahen zu ihr auf, und erkannten ihren Reiter.
»Tails!« riefen Sonic und Knuckles gleichzeitig.
»Du musst hier abspringen, mein kleiner Freund!« sagte die Drachin und flog etwas näher an die Plattform heran.
»Kein Problem«, begann Tails und sprang von Majas Rücken herunter. »Bring dich in Sicherheit!« Maja musste lächeln, denn dasselbe hatte vorher Sonic zu ihr gesagt.
Maja drehte ab, und die rote Drachin flog fort.
Sonic, Tails und Knuckles blickten der hilfsbereiten Drachin noch eine Weile nach, dann sagte Sonic: »Tails, hast du dein Medaillon dabei, es ist ein Schlüssel!«
»Ich weiß, Sonic. Maja hat es mir erklärt!« sagte Tails und nahm das Medaillon ab.
Das Trio ging zum Tor des Tempels, und Knuckles sagte: »Tails, magst du das Medaillon von deiner Kette abnehmen und auf diese Vertiefung setzen?« und zeigte dabei auf die runde Fläche auf dem Tor.
Tails setzte sein Medaillon in die vorgesehene Fläche, und als alle drei Gegenstände am Tor befestigt waren, fingen alle drei an zu leuchten. – In der Mitte des Tores, war ein kreisförmiger Mechanismus, der sich nun zu drehen begann.
Man konnte ein metallisches Geräusch hören, welches sich anhörte, wie beim öffnen eines Tresors. – Das Tor öffnete sich. – Es zerteilte sich in drei Teile, die jeweils in dessen angrenzenden Wand verschwanden. – Der kreisförmige Mechanismus in der Mitte des Tores schwebte nun in der Luft.
Ohne ein Geräusch, bewegte es sich plötzlich nach hinten in einen Gang.
Sonic, der es als einziger gesehen hatte, nahm Tails an der linken Hand und Knuckles an der rechten, und rannte gemeinsam mit seinen Freunden dem Mechanismus mit Lichtgeschwindigkeit hinterher.
Der Mechanismus flog einen sehr langen Tunnel entlang.
Sonic vermutete, dass er schon etwa fünfzehn Minuten hinter diesem schwebenden
Ding hinterher rannte.
Der kleine, etwa Handgroße Mechanismus blieb von einem auf den anderen Moment, schwebend in der Luft stehen.
Sonic musste eine harte Bremsung machen, und als er schließlich stehen blieb, sagte Knuckles während er sich die Bremsspur von Sonic ansah: »Ich glaub die Schuhe, die du gerade anhast, kannst du nun in den Müll schmeißen!«
Tails konnte sich ein Lachen nicht verkneifen, und Sonic sagte:
»Tja, dann muss ich mir halt neue kaufen, aber wir haben jetzt andere Sorgen!«
Sonic zeigte bei seinem letzten Wort nach vorne in den Tunnel. Tails und Knuckles folgten mit den Augen, worauf er zeigte, und vor ihnen war ein kleines goldenes Wappen in der Wand.
»Ich will eigentlich nicht wissen, was hinter dieser Tür ist!« sagte Knuckles und machte eine Handbewegung, die jeder als
ich lass dir den Vortritt kannte.
Sonic ließ sich nicht zweimal bitten.
Er trat an die Tür, und legte seine Hand auf eine handartige Vertiefung.
Es geschah nichts.
»
Lass mich da mal ran, ich zerschmettere die Tür!« sagte Knuckles.
Sonic und Tails traten beiseite, damit Knuckles an die Tür herantreten konnte.
»Geht lieber ein bisschen weiter weg, ich möchte nicht, dass euch etwas passiert!«
Ohne etwas zu sagen traten die beiden einige Meter von der Tür zurück.
Knuckles holte mit der rechten Faust aus, und schlug gegen die Tür.
Es gab einen gewaltigen Knall, und die Tür zerbrach in tausend Stücke.
Das Trio trat in einem achteckigen Raum, der mit gedämpftem Licht aus den acht Ecken beleuchtet wurde.
In der Mitte des achteckigen Raumes, befand sich ein Podest.
Auf dem Podest stand eine drei Meter große Drachenstatur.
»Noch ein Drache!« sagte Sonic erstaunt.
»Das ist doch nur eine Statur!« erwiderte Knuckles.
»Freunde, schaut mal da!« unterbrach Tails die Unterhaltung zwischen Sonic und Knuckles.
Sonic und Knuckles kamen zu Tails, und sahen auf dass, worauf er zeigte.
Unter der Drachenstatur war etwas in den Stein gemeißelt.
Knuckles las vor:
»
Der Zutritt zur Schlafkammer, wird nur denen gewährt, denen es vermag den Drachen Lung zu wecken!
Wer den Silbernen geweckt hat, muss eine der drei sein!
Bist du es nicht, bist du einer der Träger!
Ist der erste Drache erwacht, kannst du auch diesen erwecken!
Sei dir bewusst, dass die folgenden Sätze nur von einem gesprochen werden, der die Rote geweckt hat!«
»Was sollen wir denn nun tun?« fragte Tails.
Alle drei Freunde schwiegen, und überlegten.
»Ich glaube ich habe die Lösung!« brach Sonic die Stille.
»Maja, kannst du mich hören?«
Sonic verstummte und in der nächsten Sekunde konnten alle drei die sanfte Stimme der Drachin hören.
»Ja, ich höre dich!« kam die Antwort.
»Wenn ich die Tafel richtig verstehe, darf nur ich die nächsten Sätze aussprechen?« fragte Sonic und wartete auf die Antwort von Maja.
»Wenn es dort steht wird es wohl so sein!« antwortete Maja.
Tails sah Sonic an, und sagte: »Na dann lese die Sätze laut vor, Sonic!«
Knuckles nickte ihn zu, als Sonic zu ihm hinüber sah.
Sonic trat vor die Tafel, und begann vorzulesen.
»
Lung, Beschützer der magischen drei, und ihrer Partner erwache!
Gib uns den Schlüssel zur Schlafkammer, sei unser Freund, und ich führe dich ins Paradies!
Du bist nicht allein!«
Sonic verstummte.
Knuckles zog eine Augenbraue hoch, und begann zu sagen:
»Wer sich diesen Text ausgedacht hat …«
»
Psst!« unterbrach ihn Tails.
Im nächsten Moment gab es ein Geräusch, welches Sonic vertraut vorkam.
Es war das Geräusch, welches er bei Maja auch wahrgenommen hatte, als sie erwachte.
»
Passt auf!« sagte er, und noch bevor Tails und Knuckles reagieren konnten, packte er die beiden und zerrte sie an eine Wand des Raumes.
Lung erwachte!Der steinerne Mantel, der den Drachen umgab, zerbrach in winzige Teile, man hätte hunderte von Jahre gebraucht, bis man sie zusammengesetzt hätte.
Lung besaß silberne Schuppen, und auch die Oberseite seiner Flügel, waren Silber. Seine Brust und die Unterseite seiner Schwingen waren in einem warmen dunkel orange gehalten, und seine messerscharfen Krallen waren golden.
»
Wer hat mich geweckt«, begann er. »
Endlich bin ich wieder frei …« er brach ab, als er vor sich die drei Besucher sah.
Lung sah sich das Trio mit seinen dunkel blauen Drachenaugen an, und sagte schließlich:
»Ich danke euch! – Ich habe keine Ahnung, wie lange ich gefangen war, doch endlich bin ich frei!«
»Lung!« rief Sonic, und der Drache wandte sich zu ihm.
»Was möchtest du Sonic?« fragte Lung und lächelte das Trio an.
»Ich … ähm … wir … wir wollten in die Schlafkammer der magischen drei!« stotterte Sonic schließlich.
»Ah!
Der Tag ist gekommen!« murmelte Lung. »Kommt ich zeige euch die Tür!«
Lung schüttelte sich den restlichen Staub von den silbernen Schuppen, und stieg von seinem Podest.
Sonic, Tails und Knuckles folgten den silbernen Drachen durch einen gewaltigen Bogengang.
Schließlich blieb er stehen, stellte sich auf die Hinterpfoten, und zeigte mit der Klaue der rechten Vorderpfote, die den Zeigefinger ersetzte, auf eine kleinere Drachenstatur.
»
Findet heraus, was ihr mit dieser Drachenstatur machen sollt, und ihr werdet das finden, nachdem ihr sucht!« sagte er.
Lung erhob sich in die Luft, und verabschiedete sich.
Im selben Moment, als er davonfliegen wollte, hörte er jemanden seinen Namen rufen.
»
Lung! Lung, ich freue mich dich zu sehen!«
Es war Maja.
Lung flog zu ihr, und die beiden Drachen umkreisten sich gegenseitig.
Sonic, Tails und Knuckles sahen den beiden Drachen einen Moment bei ihrem Wiedersehen zu, und dann wandten sie sich der Drachenstatur zu.
»Was meist du, was wir hier machen sollen?« fragte Knuckles an Sonic gewandt.
»Vielleicht funktioniert es wie bei Maja!« antwortete er, und schaute sich den Drachen genauer an.
Tatsächlich! Auch diese Statur hatte eine Vertiefung an der mittleren Klaue der linken Pfote.
Sonic nahm seinen Ring, und befestigte diesen an der mittleren Klaue der linken Pfote, und was dann passierte, damit hatte niemand gerechnet.
Selbst Maja und Lung hatten gedacht, dass sich ein Weg zum nächsten Raum öffnen würde, oder etwas ähnliches.
Doch es kam ganz anders!- Spoiler:
Schade, dass niemand etwas zu Kapitel 6 bis 10 schreibt
Zuletzt von *Balto* am Mo Jun 08, 2009 4:09 pm bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet