Also, ich hab etwas überlegt, dachte aber, ich versuche es einfach mal hier. Folgendes ging dem ganzen voraus. Im radio lief eine Sendung über die "Faszination des Bösen" und ich dachte mir: Schreibste halt auch mal was finsteres Und so entstand die Geschichte über einen Fuchs mit einem gewöhnungbedürftigen Namen. ich schreibe das ganze primär mit der hand, aber falls Interesse besteht, tippe ich noch das eine oder andere Kapitel ab.
Aber zunächst mal Nummer eins, dann sehn wa weiter.
PS1: ja, ich weiß, es ist verdammt abgedreht und merkwürdig, aber so ist das bei mir xP
PS2: Sry, ich musste doppelt posten, aber mein kapitel hat die Postgrenze gesprengt ^^°
1. Seele
Die Julinacht war sternenklar. Ein voller Mond schien von der tiefblauen Capella herab und beschien mit seinem Licht auch die Wasseroberfläche eines kleinen Sees. Das Wasser lag ruhig da, umringt von einem steinernen Strand. Kleine brocken lagen dort, rundgeschliffen vom Wasser, in einem ewig währenden Kreislauf wurden sie von der leichten Strömung in den See gezogen um irgendwann wieder an Land gespült zu werden. Jenseits des Strandes säumte ein Wald das umland des Sees, dichter Laubwald, dessen Blätterdach ebenfalls matt vom fahlen Mondlicht angestrahlt wurde.
Wer nun vom Wald aus einen Blick auf den südlichen Strand warf, konnte ab und an eine finstere Gestalt erblicken, die still dem Verlauf des Strandes folgte. In dieser Nacht sah sie aus, wie ein Schatten, denn im Gegenlicht des Mondes waren nur ihre Umrisse zu erkennen – Den Kopf und die Ohren sah man, auf vier Beinen ging sie, zudem zog sie einen buschigen Schwanz hinter sich her. Der Anblick verkörperte wahrlich etwas Unheimliches. Unwirklichkeit. Und Einsamkeit.
Wer nun den gleichen Anblick von der Wasseroberfläche sah, hatte einen anderen Blick. Von hier aus war das Tier ganz klar zu erkennen. Man konnte das rotbraune Fell des Tieres bis in alle Strukturen und Windungen erkennen, ja selbst das Gesicht war im Mondlicht gut zu sehen. Die meisten Menschen würden das Tier wohl als Rotfuchs identifizieren. Sie würden sich freuen, einmal einen wilden Fuchs gesehen zu haben, vielleicht würden sie sich auch etwas wundern, denn dieser Rotfuchs hatte wirklich ungewöhnlich dunkles Fell. Aber dann würden sie weitergehen und wieder ihren alltäglichen Beschäftigungen nachgehen.
Wir, allerdings, werden das nicht tun. Wir werden den Spuren genau dieses Rotfuchses folgen, wir werden einen Blick werfen, tief hinunter in sein Herz und noch viel tiefer bis in die letzten Gänge, Windungen und Schächte seiner Seele. Wir werden herausfinden, warum dieser Fuchs bestimmte Dinge tut, warum er bestimmte Sehnsüchte hat und wir werden auch die Gründe herausfinden, warum sein Charakter ist, wie er ist. Ob Sie, verehrter Leser, diese Dinge wissen möchten, das entscheiden Sie ganz allein.
Diese Nacht, jedenfalls, war für den Fuchs eine ganz gewöhnliche Julinacht. Es war mild draußen, die Dunkelheit hielt wie üblich zu dieser Jahreszeit nur kurz an und gerade eben hatte er, wie immer um diese Zeit seinen Hunger gestillt. Nun trottete er das Seeufer entlang und warf hin und wieder einen Blick auf die weite Wasserfläche.
„Guten Abend, Fiécu!“ rief ihn eine Stimme aus dem Wald an. Seine feinen Ohren erkannten sofort die Stimme des Wiesels, also eines der wenigen Tiere, die ihn nicht fürchteten.
„Guten Abend, Wiesel“, rief Fiécu zurück und sah kurz darauf das Wiesel mit seiner Gefährtin aus dem Wald kommen.
Fiécu unterbrach seinen Trott, setzte sich am Strand hin, die Wiesel taten es ihm gleich.
„Eine wunderbare Nacht heute...“, murmelte die Gefährtin des Wiesels mit ihrer lieblichen Stimme.
„Ja...“, antwortete Fiécu, der nicht wusste, was er weiter sagen sollte. An dieser Stelle wurde ihm unwohl, er fühlte sich nicht gut, wenn er solche Antworten gab, hatte das Gefühl, die Erwartungen der Wiesel nicht zu erfüllen.
„Ja, wirklich wunderbar“, stimmte das Wiesel ein und sah seine Gefährtin liebevoll an. „Wie war denn die Jagt heute Nacht? Hast du deinen Hunger gestillt?“ fuhr das Wiesel mit seiner offenen Art fort und blickte Fiécu direkt in die Augen.
Fiécu nickte nur. Jetzt wollte er allein sein.
„Schön, schön. Dann möchten wir auch nicht länger stören“, gab das Wiesel zurück und beide Wiesel zogen sich langsam in den Wald zurück, wobei das Wiesel noch einen Blick zurück warf.
Kaum waren beide Wiesel wieder im Wald, konnte Fiécu die Stimmen der beiden Tiere hören, besonders die des Männchens. Der Fuchs war am Strand sitzen geblieben und seine Ohren konnten jedes Wort auffangen, das die Wiesel miteinander sprachen. Offensichtlich ging es um ihn.
„Diese Füchse sind so was von verklemmt“, hörte Fiécu die Stimme des Wiesels. „Die reden kein Wort mit einem, aber wenn sie etwas von einem wollen…“
„Na, na, na, das kannst du doch nicht einfach so sagen.“, unterbrach ihn seine Gefährtin. „Schließlich ist er der einzige Fuchs, der in dieser Gegend lebt. Weil dieser Fiécos – oder wie er auch immer heißt – so ist, heißt es ja nicht gleich, dass sie alle so sind.“, fuhr sie fort.
„Aber schau ihn dir doch mal an. Kein Wunder, dass er keinen einzigen Freund hat“
„Ja, schon, aber….“
Während die beiden Wiesel sich entfernten, wurden ihre Stimmen immer undeutlicher, bis er sie schließlich gar nicht mehr verstand.
Die Gefährtin des Wiesels schien eine etwas tolerantere Einstellung zu haben, als das männliche Wiesel, aber Fiécu konnte aus dem Gespräch klar herauslesen, was er schon lange wusste. Von ihm hielten beide nicht besonders viel. Und sie sprachen auch offen darüber.
In Fiécu brachten solche Situationen einen tiefen verborgenen Schmerz zum Vorschein. Die Dinge, die das Wiesel über ihn gesagt hatte waren zwar nicht nett gewesen, aber es stimmte alles. In dieser Gegend war er wirklich der einzige seiner Art, er konnte nicht sagen, wo andere Füchse lebten. Und bei den anderen Tieren hatte er sich nie Freunde machen können. Den meisten Tieren verboten schon die natürlichen Gegebenheiten die Freundschaft zu Fiécu, denn er war ihr natürlicher Feind. Bei diesen Tieren würde sich auch er als Fuchs niemals Freunde suchen wollen. Die wenigen, aber, die seine Freunde hätten sein können, hielten allesamt nicht wirklich viel von dem Fuchs, der hier vor etwa einem Jahr als Jungfuchs eingezogen war. Dies, allerdings, hing mehr mit Fiécus Charakter zusammen. Von Natur aus war erstill, ging selten auf andere zu, durch die Zeit als einsamer Fuchs hatte er außerdem fast sein gesamtes Selbstbewusstsein eingebüßt. Auf die anderen wirkte Fiécu nicht sehr kontaktfreudig, der junge Fuchs wünschte sich zwar sehnlichst, diese Seite an sich ändern zu können, aber er wusste einfach nicht, wie er damit beginnen sollte.
Und wie immer, wenn die alten Wunden von neuem aufgebrochen waren, saß er wie verloren am Strand und dachte nach, wie er etwas an sich ändern könnte. Es würde ihm natürlich helfen, einen anderen Fuchs zu treffen. Aber dieser würde nicht hier herkommen, dafür würde er auswandern müssen. Das kam für Fiécu nicht in Frage, zu groß schienen ihm die Gefahren einer Reise. Hier hatte er schließlich alles, was er brauchte und außerhalb des Waldes schien ihm alles unbekannt und fremd. Noch schlimmer als hier, dachte er bei sich und verwarf die Idee. Mal wieder.
Viele andere Möglichkeiten fielen dem Fuchs auch nicht ein. In seinem Umfeld hier würde sich wohl nichts ändern. Und er konnte einfach nicht sagen, wie man sich einfach mal so ändert. Es war diese Blockade, die es ihm schwer machte, immer wenn er mit einem Tier redete. Woher sie kam, das wusste er selbst nicht so genau, aber sie hemmte ihn, sie verhinderte, dass er vertrauen aufbauen konnte und sie verhinderte, dass er auf ein Tier von sich aus zugehen konnte.
Aber zunächst mal Nummer eins, dann sehn wa weiter.
PS1: ja, ich weiß, es ist verdammt abgedreht und merkwürdig, aber so ist das bei mir xP
PS2: Sry, ich musste doppelt posten, aber mein kapitel hat die Postgrenze gesprengt ^^°
1. Seele
Die Julinacht war sternenklar. Ein voller Mond schien von der tiefblauen Capella herab und beschien mit seinem Licht auch die Wasseroberfläche eines kleinen Sees. Das Wasser lag ruhig da, umringt von einem steinernen Strand. Kleine brocken lagen dort, rundgeschliffen vom Wasser, in einem ewig währenden Kreislauf wurden sie von der leichten Strömung in den See gezogen um irgendwann wieder an Land gespült zu werden. Jenseits des Strandes säumte ein Wald das umland des Sees, dichter Laubwald, dessen Blätterdach ebenfalls matt vom fahlen Mondlicht angestrahlt wurde.
Wer nun vom Wald aus einen Blick auf den südlichen Strand warf, konnte ab und an eine finstere Gestalt erblicken, die still dem Verlauf des Strandes folgte. In dieser Nacht sah sie aus, wie ein Schatten, denn im Gegenlicht des Mondes waren nur ihre Umrisse zu erkennen – Den Kopf und die Ohren sah man, auf vier Beinen ging sie, zudem zog sie einen buschigen Schwanz hinter sich her. Der Anblick verkörperte wahrlich etwas Unheimliches. Unwirklichkeit. Und Einsamkeit.
Wer nun den gleichen Anblick von der Wasseroberfläche sah, hatte einen anderen Blick. Von hier aus war das Tier ganz klar zu erkennen. Man konnte das rotbraune Fell des Tieres bis in alle Strukturen und Windungen erkennen, ja selbst das Gesicht war im Mondlicht gut zu sehen. Die meisten Menschen würden das Tier wohl als Rotfuchs identifizieren. Sie würden sich freuen, einmal einen wilden Fuchs gesehen zu haben, vielleicht würden sie sich auch etwas wundern, denn dieser Rotfuchs hatte wirklich ungewöhnlich dunkles Fell. Aber dann würden sie weitergehen und wieder ihren alltäglichen Beschäftigungen nachgehen.
Wir, allerdings, werden das nicht tun. Wir werden den Spuren genau dieses Rotfuchses folgen, wir werden einen Blick werfen, tief hinunter in sein Herz und noch viel tiefer bis in die letzten Gänge, Windungen und Schächte seiner Seele. Wir werden herausfinden, warum dieser Fuchs bestimmte Dinge tut, warum er bestimmte Sehnsüchte hat und wir werden auch die Gründe herausfinden, warum sein Charakter ist, wie er ist. Ob Sie, verehrter Leser, diese Dinge wissen möchten, das entscheiden Sie ganz allein.
Diese Nacht, jedenfalls, war für den Fuchs eine ganz gewöhnliche Julinacht. Es war mild draußen, die Dunkelheit hielt wie üblich zu dieser Jahreszeit nur kurz an und gerade eben hatte er, wie immer um diese Zeit seinen Hunger gestillt. Nun trottete er das Seeufer entlang und warf hin und wieder einen Blick auf die weite Wasserfläche.
„Guten Abend, Fiécu!“ rief ihn eine Stimme aus dem Wald an. Seine feinen Ohren erkannten sofort die Stimme des Wiesels, also eines der wenigen Tiere, die ihn nicht fürchteten.
„Guten Abend, Wiesel“, rief Fiécu zurück und sah kurz darauf das Wiesel mit seiner Gefährtin aus dem Wald kommen.
Fiécu unterbrach seinen Trott, setzte sich am Strand hin, die Wiesel taten es ihm gleich.
„Eine wunderbare Nacht heute...“, murmelte die Gefährtin des Wiesels mit ihrer lieblichen Stimme.
„Ja...“, antwortete Fiécu, der nicht wusste, was er weiter sagen sollte. An dieser Stelle wurde ihm unwohl, er fühlte sich nicht gut, wenn er solche Antworten gab, hatte das Gefühl, die Erwartungen der Wiesel nicht zu erfüllen.
„Ja, wirklich wunderbar“, stimmte das Wiesel ein und sah seine Gefährtin liebevoll an. „Wie war denn die Jagt heute Nacht? Hast du deinen Hunger gestillt?“ fuhr das Wiesel mit seiner offenen Art fort und blickte Fiécu direkt in die Augen.
Fiécu nickte nur. Jetzt wollte er allein sein.
„Schön, schön. Dann möchten wir auch nicht länger stören“, gab das Wiesel zurück und beide Wiesel zogen sich langsam in den Wald zurück, wobei das Wiesel noch einen Blick zurück warf.
Kaum waren beide Wiesel wieder im Wald, konnte Fiécu die Stimmen der beiden Tiere hören, besonders die des Männchens. Der Fuchs war am Strand sitzen geblieben und seine Ohren konnten jedes Wort auffangen, das die Wiesel miteinander sprachen. Offensichtlich ging es um ihn.
„Diese Füchse sind so was von verklemmt“, hörte Fiécu die Stimme des Wiesels. „Die reden kein Wort mit einem, aber wenn sie etwas von einem wollen…“
„Na, na, na, das kannst du doch nicht einfach so sagen.“, unterbrach ihn seine Gefährtin. „Schließlich ist er der einzige Fuchs, der in dieser Gegend lebt. Weil dieser Fiécos – oder wie er auch immer heißt – so ist, heißt es ja nicht gleich, dass sie alle so sind.“, fuhr sie fort.
„Aber schau ihn dir doch mal an. Kein Wunder, dass er keinen einzigen Freund hat“
„Ja, schon, aber….“
Während die beiden Wiesel sich entfernten, wurden ihre Stimmen immer undeutlicher, bis er sie schließlich gar nicht mehr verstand.
Die Gefährtin des Wiesels schien eine etwas tolerantere Einstellung zu haben, als das männliche Wiesel, aber Fiécu konnte aus dem Gespräch klar herauslesen, was er schon lange wusste. Von ihm hielten beide nicht besonders viel. Und sie sprachen auch offen darüber.
In Fiécu brachten solche Situationen einen tiefen verborgenen Schmerz zum Vorschein. Die Dinge, die das Wiesel über ihn gesagt hatte waren zwar nicht nett gewesen, aber es stimmte alles. In dieser Gegend war er wirklich der einzige seiner Art, er konnte nicht sagen, wo andere Füchse lebten. Und bei den anderen Tieren hatte er sich nie Freunde machen können. Den meisten Tieren verboten schon die natürlichen Gegebenheiten die Freundschaft zu Fiécu, denn er war ihr natürlicher Feind. Bei diesen Tieren würde sich auch er als Fuchs niemals Freunde suchen wollen. Die wenigen, aber, die seine Freunde hätten sein können, hielten allesamt nicht wirklich viel von dem Fuchs, der hier vor etwa einem Jahr als Jungfuchs eingezogen war. Dies, allerdings, hing mehr mit Fiécus Charakter zusammen. Von Natur aus war erstill, ging selten auf andere zu, durch die Zeit als einsamer Fuchs hatte er außerdem fast sein gesamtes Selbstbewusstsein eingebüßt. Auf die anderen wirkte Fiécu nicht sehr kontaktfreudig, der junge Fuchs wünschte sich zwar sehnlichst, diese Seite an sich ändern zu können, aber er wusste einfach nicht, wie er damit beginnen sollte.
Und wie immer, wenn die alten Wunden von neuem aufgebrochen waren, saß er wie verloren am Strand und dachte nach, wie er etwas an sich ändern könnte. Es würde ihm natürlich helfen, einen anderen Fuchs zu treffen. Aber dieser würde nicht hier herkommen, dafür würde er auswandern müssen. Das kam für Fiécu nicht in Frage, zu groß schienen ihm die Gefahren einer Reise. Hier hatte er schließlich alles, was er brauchte und außerhalb des Waldes schien ihm alles unbekannt und fremd. Noch schlimmer als hier, dachte er bei sich und verwarf die Idee. Mal wieder.
Viele andere Möglichkeiten fielen dem Fuchs auch nicht ein. In seinem Umfeld hier würde sich wohl nichts ändern. Und er konnte einfach nicht sagen, wie man sich einfach mal so ändert. Es war diese Blockade, die es ihm schwer machte, immer wenn er mit einem Tier redete. Woher sie kam, das wusste er selbst nicht so genau, aber sie hemmte ihn, sie verhinderte, dass er vertrauen aufbauen konnte und sie verhinderte, dass er auf ein Tier von sich aus zugehen konnte.
Zuletzt von Nico am Di Jun 16, 2009 8:51 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet