Farting Wood

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Farting Wood

Unoffizelle Deutsche Fanpage zu ~ Als die Tiere den Wald verließen ~


    Geschichte ohne Namen ^^°

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    Nico
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    Beitrag  Nico Di Jun 16, 2009 8:49 pm

    Also, ich hab etwas überlegt, dachte aber, ich versuche es einfach mal hier. Folgendes ging dem ganzen voraus. Im radio lief eine Sendung über die "Faszination des Bösen" und ich dachte mir: Schreibste halt auch mal was finsteres Wink Und so entstand die Geschichte über einen Fuchs mit einem gewöhnungbedürftigen Namen. ich schreibe das ganze primär mit der hand, aber falls Interesse besteht, tippe ich noch das eine oder andere Kapitel ab. Smile
    Aber zunächst mal Nummer eins, dann sehn wa weiter.
    PS1: ja, ich weiß, es ist verdammt abgedreht und merkwürdig, aber so ist das bei mir xP
    PS2: Sry, ich musste doppelt posten, aber mein kapitel hat die Postgrenze gesprengt ^^°

    1. Seele
    Die Julinacht war sternenklar. Ein voller Mond schien von der tiefblauen Capella herab und beschien mit seinem Licht auch die Wasseroberfläche eines kleinen Sees. Das Wasser lag ruhig da, umringt von einem steinernen Strand. Kleine brocken lagen dort, rundgeschliffen vom Wasser, in einem ewig währenden Kreislauf wurden sie von der leichten Strömung in den See gezogen um irgendwann wieder an Land gespült zu werden. Jenseits des Strandes säumte ein Wald das umland des Sees, dichter Laubwald, dessen Blätterdach ebenfalls matt vom fahlen Mondlicht angestrahlt wurde.
    Wer nun vom Wald aus einen Blick auf den südlichen Strand warf, konnte ab und an eine finstere Gestalt erblicken, die still dem Verlauf des Strandes folgte. In dieser Nacht sah sie aus, wie ein Schatten, denn im Gegenlicht des Mondes waren nur ihre Umrisse zu erkennen – Den Kopf und die Ohren sah man, auf vier Beinen ging sie, zudem zog sie einen buschigen Schwanz hinter sich her. Der Anblick verkörperte wahrlich etwas Unheimliches. Unwirklichkeit. Und Einsamkeit.
    Wer nun den gleichen Anblick von der Wasseroberfläche sah, hatte einen anderen Blick. Von hier aus war das Tier ganz klar zu erkennen. Man konnte das rotbraune Fell des Tieres bis in alle Strukturen und Windungen erkennen, ja selbst das Gesicht war im Mondlicht gut zu sehen. Die meisten Menschen würden das Tier wohl als Rotfuchs identifizieren. Sie würden sich freuen, einmal einen wilden Fuchs gesehen zu haben, vielleicht würden sie sich auch etwas wundern, denn dieser Rotfuchs hatte wirklich ungewöhnlich dunkles Fell. Aber dann würden sie weitergehen und wieder ihren alltäglichen Beschäftigungen nachgehen.
    Wir, allerdings, werden das nicht tun. Wir werden den Spuren genau dieses Rotfuchses folgen, wir werden einen Blick werfen, tief hinunter in sein Herz und noch viel tiefer bis in die letzten Gänge, Windungen und Schächte seiner Seele. Wir werden herausfinden, warum dieser Fuchs bestimmte Dinge tut, warum er bestimmte Sehnsüchte hat und wir werden auch die Gründe herausfinden, warum sein Charakter ist, wie er ist. Ob Sie, verehrter Leser, diese Dinge wissen möchten, das entscheiden Sie ganz allein.
    Diese Nacht, jedenfalls, war für den Fuchs eine ganz gewöhnliche Julinacht. Es war mild draußen, die Dunkelheit hielt wie üblich zu dieser Jahreszeit nur kurz an und gerade eben hatte er, wie immer um diese Zeit seinen Hunger gestillt. Nun trottete er das Seeufer entlang und warf hin und wieder einen Blick auf die weite Wasserfläche.
    „Guten Abend, Fiécu!“ rief ihn eine Stimme aus dem Wald an. Seine feinen Ohren erkannten sofort die Stimme des Wiesels, also eines der wenigen Tiere, die ihn nicht fürchteten.
    „Guten Abend, Wiesel“, rief Fiécu zurück und sah kurz darauf das Wiesel mit seiner Gefährtin aus dem Wald kommen.
    Fiécu unterbrach seinen Trott, setzte sich am Strand hin, die Wiesel taten es ihm gleich.
    „Eine wunderbare Nacht heute...“, murmelte die Gefährtin des Wiesels mit ihrer lieblichen Stimme.
    „Ja...“, antwortete Fiécu, der nicht wusste, was er weiter sagen sollte. An dieser Stelle wurde ihm unwohl, er fühlte sich nicht gut, wenn er solche Antworten gab, hatte das Gefühl, die Erwartungen der Wiesel nicht zu erfüllen.
    „Ja, wirklich wunderbar“, stimmte das Wiesel ein und sah seine Gefährtin liebevoll an. „Wie war denn die Jagt heute Nacht? Hast du deinen Hunger gestillt?“ fuhr das Wiesel mit seiner offenen Art fort und blickte Fiécu direkt in die Augen.
    Fiécu nickte nur. Jetzt wollte er allein sein.
    „Schön, schön. Dann möchten wir auch nicht länger stören“, gab das Wiesel zurück und beide Wiesel zogen sich langsam in den Wald zurück, wobei das Wiesel noch einen Blick zurück warf.
    Kaum waren beide Wiesel wieder im Wald, konnte Fiécu die Stimmen der beiden Tiere hören, besonders die des Männchens. Der Fuchs war am Strand sitzen geblieben und seine Ohren konnten jedes Wort auffangen, das die Wiesel miteinander sprachen. Offensichtlich ging es um ihn.
    „Diese Füchse sind so was von verklemmt“, hörte Fiécu die Stimme des Wiesels. „Die reden kein Wort mit einem, aber wenn sie etwas von einem wollen…“
    „Na, na, na, das kannst du doch nicht einfach so sagen.“, unterbrach ihn seine Gefährtin. „Schließlich ist er der einzige Fuchs, der in dieser Gegend lebt. Weil dieser Fiécos – oder wie er auch immer heißt – so ist, heißt es ja nicht gleich, dass sie alle so sind.“, fuhr sie fort.
    „Aber schau ihn dir doch mal an. Kein Wunder, dass er keinen einzigen Freund hat“
    „Ja, schon, aber….“
    Während die beiden Wiesel sich entfernten, wurden ihre Stimmen immer undeutlicher, bis er sie schließlich gar nicht mehr verstand.
    Die Gefährtin des Wiesels schien eine etwas tolerantere Einstellung zu haben, als das männliche Wiesel, aber Fiécu konnte aus dem Gespräch klar herauslesen, was er schon lange wusste. Von ihm hielten beide nicht besonders viel. Und sie sprachen auch offen darüber.
    In Fiécu brachten solche Situationen einen tiefen verborgenen Schmerz zum Vorschein. Die Dinge, die das Wiesel über ihn gesagt hatte waren zwar nicht nett gewesen, aber es stimmte alles. In dieser Gegend war er wirklich der einzige seiner Art, er konnte nicht sagen, wo andere Füchse lebten. Und bei den anderen Tieren hatte er sich nie Freunde machen können. Den meisten Tieren verboten schon die natürlichen Gegebenheiten die Freundschaft zu Fiécu, denn er war ihr natürlicher Feind. Bei diesen Tieren würde sich auch er als Fuchs niemals Freunde suchen wollen. Die wenigen, aber, die seine Freunde hätten sein können, hielten allesamt nicht wirklich viel von dem Fuchs, der hier vor etwa einem Jahr als Jungfuchs eingezogen war. Dies, allerdings, hing mehr mit Fiécus Charakter zusammen. Von Natur aus war erstill, ging selten auf andere zu, durch die Zeit als einsamer Fuchs hatte er außerdem fast sein gesamtes Selbstbewusstsein eingebüßt. Auf die anderen wirkte Fiécu nicht sehr kontaktfreudig, der junge Fuchs wünschte sich zwar sehnlichst, diese Seite an sich ändern zu können, aber er wusste einfach nicht, wie er damit beginnen sollte.
    Und wie immer, wenn die alten Wunden von neuem aufgebrochen waren, saß er wie verloren am Strand und dachte nach, wie er etwas an sich ändern könnte. Es würde ihm natürlich helfen, einen anderen Fuchs zu treffen. Aber dieser würde nicht hier herkommen, dafür würde er auswandern müssen. Das kam für Fiécu nicht in Frage, zu groß schienen ihm die Gefahren einer Reise. Hier hatte er schließlich alles, was er brauchte und außerhalb des Waldes schien ihm alles unbekannt und fremd. Noch schlimmer als hier, dachte er bei sich und verwarf die Idee. Mal wieder.
    Viele andere Möglichkeiten fielen dem Fuchs auch nicht ein. In seinem Umfeld hier würde sich wohl nichts ändern. Und er konnte einfach nicht sagen, wie man sich einfach mal so ändert. Es war diese Blockade, die es ihm schwer machte, immer wenn er mit einem Tier redete. Woher sie kam, das wusste er selbst nicht so genau, aber sie hemmte ihn, sie verhinderte, dass er vertrauen aufbauen konnte und sie verhinderte, dass er auf ein Tier von sich aus zugehen konnte.


    Zuletzt von Nico am Di Jun 16, 2009 8:51 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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    Beitrag  Nico Di Jun 16, 2009 8:50 pm

    Die innere Blockade verhinderte außerdem, dass er in dieser Nacht einen Entschluss fasste. Sie hatte es schon so oft verhindert. So ging alles seinen gewohnten gang. Fiécu saß noch lange am Seeufer und schaute betrübt aus das Wasser. Der Mond spiegelte sich auf der Fläche, kleine Wellen schienen das Licht zum tanzen zu bringen. Jenseits des Sees sah er den Waldrand, dunkel im Gegenlicht und dunkel in der Nacht.
    Schließlich und endlich, als Fiécu seiner Gedanken überdrüssig wurde, erhob er sich und setzte seinen Weg fort. Wohin er nun wollte, wusste er nicht, jedenfalls ging er in diese Richtung in die Nähe seines Baues.
    Nach kurzem Marsch kam Fiécu an die andere Seite des Sees, zum Nordufer. Er hatte keine wirkliche Lust, noch etwas zu unternehmen in dieser Nacht, zu gedämpft war seine Stimmung.
    Im Grunde hatte er auch alles erledigt, was ein einsamer Fuchs tun konnte. Er hatte seinen Hunger gestillt und sein Durst war ebenfalls gestillt. Ratlos stand er am Ufer. Noch hatte er etwas zeit, es war jedenfalls noch nicht die zeit, sich in den Bau zu begeben.
    So war es nur logisch, dass nicht Fiécu nicht mehr viel zustieß in dieser Nacht. Das einzige, was noch passierte war ein kleines Gespräch mit dem Waldkauz, ebenso förmlich wie das mit den Wieseln und für den Fuchs auch ebenso schmerzhaft.
    Endlich, dachte sich Fiécu, als es dämmerte. Auf dem schnellsten Weg ging der Fuchs zu seinem Bau. Von dort konnte er den See sehen und die Nebelschwaden, die wie Gespenster über dem See schwebten. Der Anblick machte die Szenerie nur noch einsamer, als sie sowieso schon war.
    Dem Rotbraunen war das jetzt egal. Endlich legte er sich in den Bau und schloss die Augen. Die Nacht war ihm länger vorgekommen, als jede Dezembernacht. Und auch jetzt schlief er nicht sofort ein. Lange lag der junge Fuchs noch wach, den Kopf voller finsterer Gedanken. Bald bemerkte er schon, dass das Licht am Eingang des Baues heller geworden war, als sonst, wenn er schlief. Nur quälend glitt er hinüber in den Schlaf.
    Als Fiécu die Augen aufschlug war er überrascht. Ja, er lag, wie er es immer tat. Aber nicht im Bau. Und eine stimme hatte ihn geweckt. Er hob den Kopf, sah sich um. Sofort fand er die Gestalt vor, die ihn geweckt hatte.
    Der Anblick, den er da vor sich hatte, versetzte Fiécu ganz und gar in Schrecken. Das war doch nicht möglich! Vor ihm stand ein Fuchs. Oder? Denn gleichzeitig sah er auch durch den Fuchs hindurch, das was genau hinter ihm war. Er traute sich nicht, ihn zu berühren. Und als Fiécu sich das Tier genauer ansah, wurde er noch stutziger. Dieser Fuchs hatte ungewöhnlich dunkles Fell für einen Fuchs. Genau wie er selbst. Dieser Fuchs hatte dunkelbraune Augen. Genau wie er. Welche stelle er auch ansah am Körper des Fuchses, alles war ihm gleich. War dies sein Spiegelbild? Oder was war es? Und was ihm noch mehr mit Angst erfüllte war der Zustand des Fuchses. Sein Gegenüber schien überall verletzt zu sein. Sein Gesicht war vernarbt von oben bis unten, überlall waren Kratzer und schwere Wunden. Sein eigenes Gesicht war nur schreckerfüllt, der andere bewegte sich nicht. Lange blieb es so.
    „W….w….wer bis du?“ fragte Fiécu schließlich, nachdem er sich überwunden hatte.
    Endlich bewegte sich auch der andere. Er neigte den Kopf leicht.
    „Das weißt du nicht? Fragte ihn der Fremde. „Ich bin enttäuscht.“
    Fiécu schwieg. So was konnte er nun wirklich nicht gebrauchen. Der andere Fuchs fuhr fort.
    „Ich bin deine Seele.“, sagte er.
    „Was ist eine Seele?“ fragte der Fuchs verwirrt, denn er hatte noch nie etwas von einer Seele gehört.
    „Sie ist dein Innerstes, sie ist der ort, in dem sich alles befindet, was du fühlst. An einem wesen gibt es nichts Wichtigeres als seine Seele.“
    Fiécu nickte, wusste aber immer noch nicht, worauf der andere hinauswollte. Er wollte auch nicht fragen.
    „Komm steh auf und mach nicht so ein Gesicht. Ich weiß genau, was du dich gerade fragst. Ich möchte dir etwas zeigen.“
    Fiécu wollte nun wissen, was ihm dieses Tier zeigen wollte. Er stand auf, schüttelte sich leicht.
    „Komm mit!“ forderte ihn der andere auf und führte den Weg in den nahe gelegenen Wald an.
    Es war kein weites Stück und für Fiécu war es bekanntes Gelände. Durch den dichten Laubwald hindurch konnte er seinen Bau sehen, der See war nur wenige Meter vor ihnen. Schnell kamen sie an. Der weiche von Blättern bedecke Waldboden wich den dicken Steinen des Strandes. Fiécu blieb am Rand des Waldes stehen, der andere Fuchs war bis zum Ufer gegangen.
    Die Nacht hier am Seeufer war idyllisch wie sie es immer war. Der Himmel spannte sich über sie, tiefblau und bedeckt von unzähligen Sternen, die friedlich auf sie herableuchteten. Den Horizont säumten die dunklen Baumgestalten des Waldes am Ufer gegenüber. Als letztes lag dort die bekannte Wasserfläche wie immer da. Was wollte ihm der Fremde zeigen?
    „Tritt näher“, sprach der andere Fuchs sanft.
    Fiécu zögerte in seiner üblichen Art. Zu merkwürdig war ihm das alles hier. Dieser Fuchs sollte seine innersten Gefühle verkörpern. Dieser Fuchs, mit den Narben in Gesicht, dieser Fuchs, der überall verwundet war, dieser Fuchs, der ein Hinterbein bei jedem schritt nachzog. War der zustand seiner Seele so? Es machte ihm Angst.
    „Vertraue mir“, wiederholte der andere leise. „Ich würde mich sehr freuen, wenn du es dir ansehen würdest.“
    Einen Moment stand Fiécu noch da. Dann schritt er langsam über den schmalen Strand. Als er mit dem am Wasser war, stoppte er.
    „Schau tief hinein“, flüsterte das andere Tier neben ihm.
    Fiécu tat es. Er senkte den Kopf und sah in das dunkle Wasser, das still vor seinen Augen lag. Erst sah er nichts anderes als Wasser vor seinen Augen. Aber dann erkannte er ein Bild. Erst sehr verschwommen, dann immer klarer. Es war das Bild eines Tieres, braunes Fell hatte es. Einen Moment später hatte sich das Bild aufgeklärt. Es war der Kopf des Wiesels, der sich langsam mit den Wellen bewegte, als läge er wirklich im Wasser. Um den Wieselkopf herum konnte Fiécu weitere Bilder erkennen. Kleinere Köpfe. Da war die Gefährtin des Wiesels, einige seiner Jungen sah er auch, dazu den Waldkauz und den Dachs. Und alle lagen um den Kopf des Wiesels herum, gehörten zu ihm. Fiécu sah sich das Bild an. Aber auch dies schien ihm nicht einleuchtend.
    Er hob wieder den Kopf, sah den anderen Fuchs an.
    „Was hast du gesehen, Fiécu?“ fragte ihn der andere Fuchs ruhig.
    „Ich habe das Wiesel gesehen. Und weitere Tiere um das Wiesel herum.“
    „Könnten es seine Freunde sein?“
    „Schon möglich.“
    „Möglich, ja, möglich, Fiécu. Nun, schaue noch einmal in das Wasser und sage mir, was du dann sießt.“
    Wieder sah Fiécu angespannt in das Wasser des Sees. Wieder war zunächst nichts zu erkennen außer dem Wasser. Dann kam wieder dieses verschwommene Bild, wurde langsam klarer und klarer, bis Fiécu erkannte, was es war. Diesmal war es sein eigenes Spiegelbild. Er sah sich tief in seine dunkelbraunen Augen, sah sich sein Gesicht genau an. Das Fell war auch in seinem Gesicht ungewöhnlich dunkel. Um die Augen wurde es sogar noch eine Nuance dunkler. Die Ohren waren schwarz. Verloren sah er sich an, denn um seinen Kopf herum konnte er niemanden erkennen, weder Freund noch Feind. Auf dem riesigen See wirkte der winzige, kleine Kopf sogar noch viel einsamer und chancenloser.
    Es ging nicht mehr. In Fiécu war nun alles durcheinander, jede einzelne Wunde schien nun aufzubrechen. Hastig sah er auf, den anderen Fuchs sah er direkt an.
    „Und?“ fragte der.
    „Ich sah mein eigenes Spiegelbild“, flüsterte Fiécu.
    „Und weiter?“
    „Nichts weiter, nur mich.“
    „Nur dich?“
    „Ja.“
    „Das heißt, du bist ganz allein.“
    „Das solltest du doch wissen, schließlich sagst du, du seiest meine Seele!“ wehrte sich Fiécu, der dem Druck nun nicht mehr standhielt.
    „Selbstverständlich weiß ich es. Aber sieh mich an. Was bringt es mir, dass ich es weiß?“
    Fiécu seufzte, denn er wusste um die Verletzungen seines gegenüber. Wenn das eine Seele war, dann sah es schlimm für ihn aus.
    „Fiécu, was die Seele auch weiß, es bringt ihr gar nichts, wenn der Kopf es verdrängt. Der Kopf ist nun einmal der der handelt und er trägt die Verantwortung für die Seele.“
    Das waren die letzten Worte des anderen Tieres. So unscheinbar wie er gekommen war, so verschwand er auch, immer noch ein Hinterbein nachziehend.
    Fiécu blieb am Ufer sitzen, dachte wieder einmal nach.

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